Unser Körper - Genuss, Last oder ein Tor?
- Heike Fritzsche-Krämer

- 3. Sept.
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 4. Sept.
Was bedeutet uns unser Körper? Wie gehen wir mit ihm um? Nehmen wir wahr, was er uns mitteilt?
Unser Körper lässt uns genießen und gibt uns viele wohlige Wahrnehmungen: die Wärme der Sonne, Berührungen, Zärtlichkeit, leckeres Essen, duftende Blumen, pulsierende Lebenskraft… Doch oft genug auch sind wir müde, es ziept hier oder dort…. Und wir machen trotzdem in der gleichen Art weiter? Haben Hunger und essen nichts? Oder sind satt – und essen trotzdem weiter? Oft wachen wir erst auf, wenn wir (ernsthaft) krank werden… Doch auch dann, in wie weit hören wir die eigentliche Botschaft unseres Krankseins? Oder verstehen wir es als ein Nicht-Funktionieren unseres Körpers, frühzeitig oder altersbedingt? Welches nur die richtige Tablette oder Operation braucht?
Was sind die wirklichen Bedürfnisse unseres Körpers? Wie können wir ihn wertschätzen?
Unser Körper ist in unserer westlichen Kultur meist Mittel zum Zweck, ein Objekt mit dem wir mehr oder weniger zufrieden sind. Wir betrachten ihn isoliert von uns. Eine wirkliche Beziehung mit Verständnis und Wertschätzung, das haben wir wenig.
Wenn wir in die Natur schauen – und unser Körper ist Natur, Teil der Erde – dann können wir dort viel über unseren Körper und seine wirklichen d.h. unsere wirklichen Bedürfnisse erfahren:
In der Natur ist alles rhythmisch: Tag und Nacht, die verschiedenen Mondphasen, die Jahreszeiten, den unterschiedlichen Einfluss der Elemente Feuer, Wasser, Luft und Erde durch die Konstellationen der Planeten mit dem Mond... Natur ist gleichbedeutend mit ständiger Veränderung, einem ständigen Wandel. Es ist ein beständiges Ein- und Ausatmen: das Samenkorn wird ins Leben hineingegeben, ein Wachsen, Reifen und Erblühen. Und ein sich Besinnen und Sammeln, Regenerieren, Reinigen, Schlafen und Ausruhen.
Wo lassen wir Rhythmus zu? Oder sind wir statisch und starr, gar eingefroren? Wo nehmen wir auf, nehmen wir an – und geben ab, lassen gehen? Wo lassen wir Veränderung zu oder sind in Kontrollieren und Funktionieren wie gefangen?
Natur bedeutet auch ein Werden und Vergehen - Vergänglichkeit. So gehören zur Entwicklung in der Natur, zu Evolution auch Zeiten von Chaos, Unordnung, Disharmonie um etwas zum Verschwinden, zur Auflösung zu bringen und ein neues Gleichgewicht, eine neue Harmonie zu ermöglichen.
Unser Körper ist immer präsent, im Jetzt. Und es ist in unseren Körperzellen alles gespeichert, was wir erlebt haben. Unser Körper ist ein Speichermedium für all das Positive wie auch das Negative in unserem Leben.
Was unser Körper vor allem von uns braucht ist unser Fürsorge, unsere liebevolle Achtsamkeit und ein wachsendes Bewusstsein dafür, dass hier auf der Erde unser Geist und unsere Seele untrennnbar mit ihm verbunden sind. Mehr noch, dass unser Körper unsere Seele mit ihren Fähigkeiten und Qualitäten – in der Verbundenheit mit unserem Geist – ausdrücken, verkörpern, verwirklichen möchte.
Und dass es damit sein großes Bedürfnis und seine Fähigkeit ist, ein Tor zu sein: ein Tor zwischen uns mit unserer Seele und unserem Geist und der Erde, die uns trägt.
Die Achtsamkeit und Aufmerksamkeit für unseren Körper in dieser Weise unterstützt uns grundlegend, wieder einen lebensfördernden Umgang mit der Natur und der Erde zu finden – und gleichzeitig in unsere eigene Ganzheit, unsere eigene Gesundheit.







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